Restaurierungswerkstatt Gelsenkirchen bekommt den Todesstoß
GRÜNE im LWL: CDU-Beschluss gibt Zentraler Restaurierungswerkstatt Gelsenkirchen den Todesstoß
Mit deutlicher Kritik und Verärgerung reagiert die Fraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) auf den jüngsten Beschluss der CDU-Mehrheit zur Zentralen Restaurierungswerkstatt „Haus Lüttinghoff“ in Gelsenkirchen. Demnach soll die von der Verwaltung vorgelegte Neukonzeption in einem wichtigen Punkt verändert werden: „Die kommunalen Museen in Westfalen-Lippe sollten künftig zum Erhalt ihres hochrangigen Kulturgutes einen für sie tragbaren Stundensatz in Höhe von 22,50 DM für die Restaurierung bezahlen. Diesen Vorschlag der Verwaltung halten wir für einen zentralen Baustein der neuen Konzeption für ‚Haus Lüttinghoff‘, er darf nicht herausgelöst werden“, fordert für die GRÜNEN Peter Saatkamp (Gelsenkirchen). Die CDU habe in der gestrigen Sitzung des Rechnungsprüfungsausschusses den Beschluss durchgesetzt, die Stundensätze nicht unterhalb von 43 Mark anzusiedeln und nach Möglichkeit noch zu erhöhen.
„Die Verhinderung eines tragbaren und kommunalfreundlichen Dienstleistungsangebotes im Bereich der Restaurierung hochrangigen Kulturgutes wäre der Todesstoß für das neue Konzept der Verwaltung und damit auch der Restaurierungswerkstatt insgesamt“, kritisiert auch der grüne Kultursprecher Siegfried Schönfeld. „Eine schleichende Auszehrung der Einrichtung wäre vorprogrammiert. Auch die CDU-Fraktion im LWL weiß, dass der überwiegende Teil der westfälischen Kommunen sich finanziell kaum in der Lage sieht, die bislang erforderlichen Haushaltsmittel bereitzustellen. Das wäre insofern katastrophal, weil mit dieser Vorgabe die Restaurierung des hochrangigen kommunalen Museumsgutes vermutlich ganz unterbliebe.“
Die Marschrichtung der CDU-Fraktion im Landschaftsverband, allein auf eine Senkung der Landschaftsumlage zu zielen, führe sich hier selbst ad absurdum, so die GRÜNEN: „Wenn die Dienstleistungen des Verbandes vor Ort für die Mitgliedskörperschaften und die Städte und Gemeinden in Westfalen-Lippe nicht mehr erbracht werden können, macht die CDU den LWL selbst überflüssig. Wir können nur hoffen, dass sich bis zur abschließenden Beratung der Vorlage im Dezember die Mehrheitsfraktion noch von den Sachargumenten der Verwaltung und der anderen Fraktionen zum Einlenken bewegen lässt.“