Muss LWL seine Haltung zur Pipeline in Ecuador korrigieren?
GRÜNE stellen Landesdirektor Schäfer erneut Anfrage zum West-LB Projekt:
„Muss LWL seine Haltung zur Pipeline in Ecuador korrigieren?“
In der Sitzung der Landschaftsversammlung am kommenden Mittwoch soll Landesdirektor Wolfgang Schäfer erneut Stellung nehmen zur Beteiligung der West-LB an dem umstrittenen Pipeline-Projekt in Ecuador. Das zumindest wollen die GRÜNEN im Landschaftsverband-Westfalen-Lippe (LWL), die dem Landesdirektor eine entsprechende Anfrage vorgelegt haben.
„Mit Vorlage eines aktuellen Gutachtens von Dr. Robert Goodland im Auftrag verschiedener deutscher, italienischer und amerikanischer Nichtregierungsorganisationen wird ein neues Licht auf das umstrittene Erdöl-Pipeline-Projekt der West-LB in Ecuador geworfen“, erklärt Heinz Entfellner, Fraktionssprecher der GRÜNEN. „Der renommierte Tropenökologe Goodland entwickelte als langjähriger Mitarbeiter der Weltbank deren wichtigste Umwelt- und Sozialstandards mit; er bescheinigt nun dem OCP-Projekt in Ecuador, gegen alle vier in diesem Fall relevanten Weltbank-Standards zu verstoßen.“
Der Landesdirektor wird nun um Auskunft gebeten, ob der LWL das Gutachten von Dr. Robert Goodland einer eigenen Prüfung unterzogen habe und zu welchen Erkenntnissen die Verwaltung hierbei gekommen sei. Konkret wollen die LWL-GRÜNEN wissen: „Hält die Verwaltung es aufgrund der neuen Erkenntnisse über die ökologischen und sozialen Auswirkungen des Pipeline-Projektes für erforderlich, dass sich der LWL als Gewährträger der West-LB in dieser Frage neu positioniert und eine Finanzierung des Projektes ablehnt? Sollte die West-LB nach Auffassung der Verwaltung von ihrem Recht Gebrauch machen, bei Nichteinhaltung der Weltbankstandards die Verträge zu kündigen?“
Im Lichte der aktuellen Ergebnisse des Goodland-Gutachtens dürfe sich auch der Landschaftsverband Westfalen-Lippe als Gewährträger der Bank nicht länger aus der politischen Verantwortung für ein Projekt stehlen, das zur Zerstörung des Regenwaldes, zur möglichen Verseuchung von Wasser, Böden und Luft führt und damit den Lebensraum und die Nahrungsquellen der dort lebenden Menschen bedroht, argumentieren die GRÜNEN.